Straßensanierung, überhaupt: die Wiederherstellung funktionaler Infrastruktur, ist ein Dauerbrenner. Während jetzt vor den Sommerferien turnusgemäß die Qualität der Autobahn-Raststätten in den Themenfokus rückt, zeigt dabei der eklatante Mangel an dortigen Lkw-Stellplätzen wieder seinen unhaltbaren Zustand. Nahezu 25.000 Stellplätze für Lkw fehlen bundesweit, so der Auto Club Europa. Von 40.000 fehlenden Stellplätzen geht der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung aus. Während jede Rast also für jeden Lkw-Fahrer zur Zitterpartie wird, fragen wir uns mit ihm mit: Wo finde ich im Verteilungskampf meinen Parkplatz, um die gesetzlich vorgeschriebene Lenkzeit von neun Stunden einhalten zu können? Und fragen uns volkswirtschaftlich: Steht jemand jemandem eigentlich wirtschaftlich dafür gerade, dass notgedrungene verfrühte Parkplatzsuche Fahrtzeiteffizienz kostet? Die Gretchenfrage: MUSS falsch geparkt werden?
Die Bredouille allein schon in Baden-Württemberg
Auch hier ist nolens volens eher Regel als Ausnahme: überbelegte Parkplätze. Und damit einhergehend erzwungenes Falschparken von Lkw auf Pkw-Parkplätzen und Standstreifen. Unfreiwilliges, unrechtmäßiges Falschparken von Lkw auf Ein- und Ausfahrten oder Parkstreifen für Schwertransporter. Die geschätzt 3000 fehlenden Lkw-Parkplätze bringen auch eine Verkehrsgefährdung mit. Und auch hier ist das Problem nicht nur jahrzehntelang bestehend, sondern genauso lange auch hausgemacht, verschlafen und vernachlässigt. Landesverkehrsminister Winfried Hermann räumt den Bedarf einer fortgesetzten Anstrengung ein. Aber wer räumt das Parkproblem wie und wann ab?
Wer in der Pflicht ist. Und wer pflichtschuldig.
Wie jeder Schwarze Peter wird die Verantwortlichkeit hin- und geschoben. Es ist und war vor allem die Politik in der Verantwortung. Auf kommunaler Ebene müssten Städte und Gemeinden mehr Flächen für Parkplätze ausweisen. Und mitfinanzieren müsste der Bund? Das neue Sondervermögen Infrastruktur? Und was macht eigentlich die Autobahn GmbH des Bundes so? Sie ist schließlich zuständig für die Planung und den Bau von Projekten rund um die Autobahn. Sie diagnostiziert: „Mit dem stetig steigenden Güterverkehrsaufkommen werden die Parkplätze knapp.“ Plant perspektivisch, dass sich bis 2030 rund 170 Rastanlagenprojekte in Planung und Bau befinden. Und setzt jetzt – wie auch das Verkehrsministerium – neben analogen Lösungen wie Einfahrtsbegrenzungen für Fahrzeuge, die höher sind als 2,50 Meter, auf intelligente Abhilfe:
Dynamische Lkw-Parkstanderfassung und Telematik als Pufferlösung
Über eine Autobahn-App können sich Lkw-FahrerInnen minutengenau informieren, ob auf der angesteuerten Raststätte Lkw-Parkplätze frei sind. Und beim telematischen Parkverfahren können mittels dynamischer Anzeigen Lkw sortiert parkend angeordnet werden, basierend auf der Aufenthaltsdauer und den Abfahrtszeiten. Die digitale Reservierung von Parkplätzen kann fraglos die Parkplatzsuche erleichtern – vorteilhaft für die Fahrzeugführer. Wie auch die digitalen Frachtenbörsen, z. B. DIE SCHÜTTGUT-BÖRSE oder EU-CARGO24, von Vorteil sind und Fahrten optimieren. Und Leerfahrten vermeiden helfen, was auch den Umweltaspekt mitberücksichtigt. Wie die Bodenversiegelung, die die neuen, dringend benötigten Lkw-Stellplätze mit sich bringen, im Klimaziel wohl berücksichtigt wird? Und wenn nach der Umstellung auf E-Mobilität auf jedem Stellplatz eine Ladestation installiert wird, werden dann die Stellplätze nicht wieder weniger?
Der Soll-Ist-Zustand bis in 15 Jahren: die Verkehrsprognose 2040
… sieht einen Zuwachs des Straßengüterverkehrs um 34 Prozent vor. Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) mahnt jetzt schon dann 600.000 fehlende Stellplätze an. Nicht nur in puncto Worst-Case-Szenario Lkw-Stellplätze stellt sich die gute Abschlussfrage: Wie kann man eigentlich mit offenem, sehenden Auge so (ver)schlafen?
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Originalinhalt von webwerkstatt, veröffentlicht unter dem Titel “ Leider kein Sommerloch-Thema: Dilemma Lkw-Stellplätze an Autobahnen“, übermittelt durch Carpr.de